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Karte |
Der Bodensee. Bekannt ist die Region wohl
hauptsächlich für ihren hohen Freizeitwert: so tummeln sich jeden Sommer die
Touristen -unter ihnen viele Spanier- in Konstanz und Umgebung. Ob eine
Schiffrundfahrt, ein Besuch der „Blumeninsel“ Mainau, ein Bummel durch die
Innenstadt oder aber ein Spaziergang am Konstanzer Seeufer – hier kommt jeder
auf seine Kosten. Auch diejenigen, die ihr Glück in sportlicher Betätigung
suchen, werden nicht enttäuscht. „Der Berg ruft“ wie auch schon die Wise Guys
in einem ihrer Lieder richtig feststellen. Rufen hören und bei klarem Wetter
sogar sehen kann man die Schweizer Alpen schon von Konstanz aus. Die ersten
Berge erreicht man in nur einer Stunde Autofahrt. Von weniger anspruchsvollen
Touren bis hin zu kleinen Herausforderungen ist hier alles möglich und wenn man
es bis ganz nach oben schafft, wird man mit einer fantastischen Aussicht
belohnt. Wer nun lieber mit dem Rad unterwegs ist, findet sich im Paradies. Der
Bodenseeradweg erstreckt sich um den gesamten See und schließt sowohl Städte
als auch Natur ein. Außerdem gibt es auch extra für Inlineskater konzipierte
Wege am Ufer entlang. Ebenso kann man sich hier im Segeln oder Windsurfen
probieren und gedankenlos im klaren Wasser planschen.
Was jedoch passiert, wenn die Sonne mal
nicht scheint? Was, wenn es kalt wird, der erste Schnee fällt, es auch mal
ungemütlich sein kann?
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Konstanz (google) |
Ab Oktober nimmt die Zahl der ausländischen
Besucher -von den Schweizer Freunden, die ihren samstäglichen Einkauf
regelmäßig nach Konstanz verlegen einmal abgesehen- deutlich ab. Die
Schifffahrten werden reduziert, Eintrittspreise gesenkt,
Ferienwohnung vorübergehend an Studenten vermietet.
Dennoch gilt: auch im Winter hat Konstanz
Einiges zu bieten. Lässt man sich im Herbst zunächst von tiefhängendem Nebel abschrecken,
so ist es umso schöner, wenn dieser sich lichtet und man auf einmal erstaunt
feststellt, dass die Gipfel der Alpenketten schon schneebedeckt sind. Und
bekanntlich gibt es ja kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung.
Und dies bestätigt sich auch hier. Wenn am Seeufer die rot verfärbten Blätter
der Bäume langsam zu Boden segeln, eine Windböe sie dann mit großem Rascheln
wieder aufstoben lässt; wenn Kinder auf großen Wiesen Drachen steigen lassen
und man die frische, klar Luft genießen kann: dann ist der Herbst da.
Diejenigen, die den Grillabenden im Sommer noch nachtrauern, ist ein
Theaterbesuch in den Abendstunden zu empfehlen. Und ehe man sich versieht, so
erhält auch schon der Winter Einzug. Bei erstem Schnee ist der Weihnachtsmarkt
an der Uferpromenade besonders schön. Von verschiedenen Köstlichkeiten, über
Kunsthandwerk und musikalische Begleitung ist alles dabei. Wem es dennoch zu
kalt ist, der wärmt sich traditionell mit einer (oder zwei..) Tasse(n) Glühwein
und genießt das gemütliche Ambiente. Für Leute, denen der Trubel zu groß ist,
erscheint ein Gang durch die Altstadt bei Einbruch der Dunkelheit perfekt.
–Hier funkeln die Lichter und große Weihnachtssterne erhellen die engen Gassen.
Der Geruch nach Lebkuchen, Plätzchen und Schnee hängt in der Luft: Weihnachten
ist nicht mehr weit.
Und auch der Wintersport dringt sich einem
geradezu auf. Schneeschuhwanderungen, Skifahren, Snowboarden: das alles direkt
vor der Haustür. Mit etwas Glück wird es kalt genug und der Rheinfluss friert
zu und lädt zum Schlittschuhlaufen ein.
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Konztanz im Winter ( Google) |
Neben all den aufgezählten Dingen gibt es
noch viele weitere Möglichkeiten, sich den Aufenthalt in Konstanz und Umgebung
nach eigenen Bedürfnissen und Interessen zu gestalten. Deutlich wird jedoch,
dass auch der Winter durchaus seinen Reiz hat und es bei dem Gedanken an eine
spätere Tasse heißen Tees oder Kakaos richtig schön sein kann, mit kalter Nase
nach Hause zu kommen und es sich gemütlich zu machen.
Raja Kraus