Montag, 23. März 2009

Zamora und El Perdigón

(Zamora)-Foto: Luis

Zamora liegt in Kastilien-León und hat eine Altstadt mit bedeutenden romanischen Bauwerken, die zum Historischen Ensemble erklärt wurde. Die Stadt liegt am Ufer des Duero an der Route der Römerstraße Vía de la Plata. Ihre Bedeutung während des Mittelalters lässt sich noch heute an Stadtmauern, Palästen und Kirchen ablesen. Um die Geschichte und die Kunst der Provinz etwas besser kennen zu lernen, sollte man Ausflüge in die Dörfer unternehmen, die an der Duero-Route oder an der Vía de la Plata liegen. Vertiefen lässt sich die Kenntnis anhand von Küche und Traditionen, etwa den Feierlichkeiten der Karwoche, die als international touristisch wertvoll eingestuft wurden.

(El Perdigón)- Foto Luis

Sonntag, 15. März 2009

Exotisches EssenWie isst man eigentlich Insekten?

Von Julia Windhövel

(Foto: Luis)

Heuschrecken, Kakerlaken, Maden: Den Kandidaten im australischen Dschungelcamp blieb in den letzten Tagen nichts erspart. Die Ekel-Grenze scheint nicht nur überschritten, sondern sogar gefallen zu sein. Wie kommt man eigentlich an diese exotischen Essen? stern.de auf Spurensuche.



Heldenhaft schieben sich Peter Bond und Nico Schwanz Kakerlaken, Grillen, Krokodilsfuß und einen Rattenschwanz in den Mund. Tränen stehen den beiden vor Ekel in den Augen, während die Moderatoren Sonja und "Dicky" immer wieder neue Spezialitäten auftischen. Als Zuschauer weiß man nicht so recht, ob man angewidert wegschalten oder fasziniert hingucken will. Für den Großteil der asiatischen und afrikanischen Bevölkerung wäre der Fall klar: hingucken, Appetit bekommen und rein mit den Grillen in die heiße Pfanne. Kurz braten, rausnehmen - lecker.

Wer sich in Deutschland an der proteinreichen Nahrung versuchen will, bekommt Probleme: Wo kauft man eigentlich Heuschrecken, Kakerlaken oder Maden? Bei Aldi, Lidl und Co wohl kaum. Aber der asiatische Supermarkt ist einen Versuch wert.



Tintenfischkopf und Quallen in Aspik
Der Vinh Loi Aisa-Markt ist bis unter die Decke vollgestopft mit bunten Pappkartons, Reiskochern, Dämpfkörben und Teegeschirr. Den Weg zur Gefriertruhe säumen Gurken in Sirup, vegetarisches Würzpulver mit Rindgeschmack und Instant-Nudeln. Im Tiefkühlfach findet man tatsächlich Köstlichkeiten: abgetrennte Hühnerfüße, Rinderblättermägen, Schweinedarm, Tintenfischköpfe und Quallen in Aspik. Was fehlt: Heuschrecken, frittiert sind sie in China sein sehr beliebter Snack, und sonstige Krabbeltiere. Dafür landen die Hühnerfüße im Einkaufskorb.

Die nächste Hürde: frittieren oder braten, einlegen, pökeln oder kochen? Was macht man damit? Sogar bei der Internetsuche findet man erstaunlich wenig Einträge. "Hühnerfüße in kochendem Wasser fünf Minuten blanchieren", rät eine Liebhaberin der chinesischen Küche auf "Chefkoch.de". "Vorher die Füße noch abbürsten und die Krallen entfernen." Dann werden sie frittiert, nach Belieben mit Sojasoße begossen und anschließend gebraten.


Flügel im gefrorenen Zustand ausreißen
Auf einer privaten österreichischen Website gibt es neben der Kategorie "Religiöses" und "Spaß&Fun" auch Tipps für eine proteinreiche Heuschrecken-Mahlzeit. Pro Person braucht man hundert Gramm Heuschrecken, die man lebendig kauft, einfriert und denen man im noch gefrorenen Zustand die Flügel ausreißt. "Sind die Tiere erst einmal aufgetaut", wird gewarnt, "geht sonst auch das bisschen Fleisch mit".

Wer sich das nicht zutraut, kann das Handwerk in einem Kochkurs erlernen. Angeboten werden diese regelmäßig in Köln und Berlin. Die Sache hat jedoch einen Haken: Der Anbieter des Kurses ist telefonisch nicht zu erreichen. Neugierigen gibt seine Website Auskunft über den Ablauf des Kurses: Nach einer Einweisung in die Welt der Insekten sollen die Tierchen fachgerecht zubereitet und anschließend verspeist werden. Krönender Abschluss des Menüs: gebackene Heuschrecken mit Schokoüberzug.
Insekten-Kochbuch ist bereits vergriffen
Tipps für die gehobene Insekten-Küche verspricht auch ein Kochbuch des französischen Kochs Bruno Comby, das 1994 im Eichborn Verlag erschienen ist. Im Gegensatz zu der positiven Resonanz, die das Buch in der Presse erfuhr, stehen die Verkaufszahlen: Lediglich 3000 Exemplare konnten verkauft werden, eine Neuauflage gibt es nicht. Wer dennoch einen Blick auf die Rezepte werfen möchte, muss sich in Antiquariaten umsehen. Dort zahlt man allerdings mindestens den dreifachen Preis. Über Insekten-Spezialitäten spricht man in Deutschland lieber, als dass man sie isst.

Hühnerfüße und Quallen haben wir also schon erstanden, aber wo gibt es denn nun krabbelnde Zutaten für ein echtes Dschungelmahl? Fündig wird man wieder im Netz - der Online-Shop einer niederländischen Firma www.insektessen.de bietet ein reichhaltiges Sortiment: Larven mit Barbeque-Geschmack, Schaben mit Salz-Essig-Würzung oder auch Lutscher mit Mehlkäferlarve, Skorpion oder Schabe im Kern. Da der Shop nur bereits zubereitete Tiere anbietet, ist dem ambitionierten Insektenkoch damit nicht geholfen: Wer Insekten richtig kochen will, muss sie als lebendige Ware einkaufen.




Lebendfutter für Menschen
Unsere nächste Station ist die Zoohandlung. Die zunächst etwas irritierte Verkäuferin ruft ihre Kollegin zu Hilfe. "Kann man unser Lebendfutter für die Echsen auch selbst essen?" Klar, kann man. Schließlich würden die Tierchen bei ihnen ausschließlich mit Pappe, sprich Zellulose, gefüttert, erklärt die Verkäuferin. In anderen Zoohandlungen würden auch schon mal Zeitungen verfüttert werden, und Druckerschwärze sei für den menschlichen Magen nicht so gut verdaubar. Das verstehen wir.

Einem mehrgängigen Menü mit Mehlwürmern, Maden, Schaben, Heimchen und Mückenlarven steht also nichts mehr im Weg. Außer vielleicht die eigene Kochkunst. Aber wer nicht selbst lebende Heuschrecken in heißes Wasser werfen will, kann auch das Spezialitäten-Restaurant ausprobieren. Im Man Wah, Hamburgs einzigem traditionell-chinesisch kochenden Restaurant, gibt es Haifischflossen-Suppe, Rinderblättermagen und sogar - Hühnerfüße.

"Die Leute kommen zu uns, weil wir original chinesisch kochen", erzählt Grace, die seit sieben Jahren im Man Wah arbeitet. "Die wundern sich dann aber doch, was wir alles Exotisches auf der Karte haben und wollen Hühnerfüße probieren. Aus Neugierde." Für diese Gäste hält der Küchenchef extra kleine Portionen bereit. "Dann probieren sie, und es schmeckt ihnen ganz gut. Nur, wenn sie den ganzen Fuß in den Mund nehmen, sagen sie, dass das ein komisches Gefühl ist." Es sind vor allem jüngere Leute und Asiaten, die an diesem Abend an den Tischen sitzen. "Ältere Menschen sind immer eher traditionell und konservativ", sagt Grace, "die probieren nicht so gern Neues". Am Ende will sie dann noch mit einem lästigen Klischee aufräumen. "In China essen wir zwar Hundefleisch, aber in Deutschland wird das nicht verkauft. Das ist hier verboten. Ich verstehe nicht, warum das immer wieder Thema ist."


"Ich esse Hund"
Bauer Bruno D. aus der Schweiz hätte wohl nichts dagegen, wenn er im China-Restaurant Hund serviert bekäme. In der Online-Ausgabe der Schweizer Tageszeitung "Blick" vom 10. August 2008 verkündet er freimütig in einem Artikel: "Ich esse mindestens einmal im Jahr geräucherten Hund". Und das darf er auch. Denn in der Schweiz sind das Schlachten und der Verzehr von Haustieren - im Gegensatz zu Deutschland - nicht verboten. Nur verkauft werden darf das Fleisch nicht.
Hühnerfüße und Quallen haben wir also schon erstanden, aber wo gibt es denn nun krabbelnde Zutaten für ein echtes Dschungelmahl? Fündig wird man wieder im Netz - der Online-Shop einer niederländischen Firma www.insektessen.de bietet ein reichhaltiges Sortiment: Larven mit Barbeque-Geschmack, Schaben mit Salz-Essig-Würzung oder auch Lutscher mit Mehlkäferlarve, Skorpion oder Schabe im Kern. Da der Shop nur bereits zubereitete Tiere anbietet, ist dem ambitionierten Insektenkoch damit nicht geholfen: Wer Insekten richtig kochen will, muss sie als lebendige Ware einkaufen.

Freitag, 13. März 2009

Sony in Frankreich: Arbeiter kidnappen Manager

Dass Protestaktionen von Arbeitern in Frankreich gerne einmal etwas drastischer ausfallen, daran hat man sich gewöhnt, aber die Sony-Mitarbeiter in Pontonx-sur-l’Adour gingen besonders rabiat vor: Sie nahmen zwei Manager als Geiseln.

Wütende Mitarbeiter einer vor der Schließung stehenden Sony-Fabrik in Frankreich haben kurzerhand ihren Chef gefangengenommen, um höhere Abfindungen zu bekommen. Der Frankreich-Manager des japanischen Konzerns war am Donnerstag zusammen mit seinem Personalchef in das Werk nach Pontonx-sur-l’Adour gekommen, um über einen Sozialplan für die rund 300 Angestellten zu verhandeln. Als die Gespräche scheiterten, eskalierte die Situation und die Mitarbeiter setzten die beiden Männer fest. Erst am Freitagvormittag seien die Führungskräfte freigekommen, sagte eine Sprecherin des Departements im Südwesten Frankreichs. Beide Seiten hätten sich auf neue Verhandlungen geeinigt.

"Ich bin froh, frei zu sein und wieder Tageslicht zu sehen", kommentierte Sony-Frankreich-Chef Serge Foucher kurz und knapp seine Freilassung. Gewerkschaftsvertreter versicherten, die beiden Männer gut behandelt zu haben. In der Fabrik, die Mitte April geschlossen werden soll, wurden bislang Tonbänder und Videobänder für VHS- Rekorder hergestellt. Am bislang angebotenen Sozialplan kritisieren die Angestellten vor allem die Höhe der Abfindungen. An anderen Standorten sei mehr angeboten worden. Zudem werde es in der Wirtschaftskrise viel schwieriger sein, einen neuen Job zu finden.


DPA

Donnerstag, 5. März 2009

Kampagnen gegen das Koma-Saufen

"Alkohol - Kenne deine Grenzen", so heißt eine ungewöhnliche Kampagne der britischen Regierung gegen das Komasaufen. In Deutschland sollen Bierdeckel Jugendliche künftig mittels ziemlich unappetittlicher Bilder vom Flatrate-Trinken abhalten. Pro Jahr werden etwa 20.000 Jugendliche zum Ausnüchtern in Kliniken eingeliefert, Tendenz steigend. Und dass diese Jugendliche immer jünger werden, zeigt die Geschichte von Michael. Der 12-Jährige wurde nach einem Alkohol-Exzess auf dem Spielplatz mit 2,0 Promille ins Krankenhasu eingeliefert.

Sonntag, 1. März 2009

Die versteckten Kosten der Billigflieger

http://www.stern.de/reise/europa/:Irischer-Billigflieger-Ryanair-Bezahl-WC/656206.html

Kritiker hielten Ryanair vor, "ganz tief gesunken" zu sein. Rochelle Turner vom Verbrauchermagazin "Which? Holiday" sagte, es würde Ryanair "Recht geschehen"», wenn die Reisenden dann weniger Geld für "überteuerte Getränke an Bord" ausgeben. Europas größter Billigflieger steht seit langem wegen Extrakosten wie Gepäckaufgabe und Service an Bord in der Kritik. Der Fluggesellschaft machen - wie anderen Airlines auch - sinkende Erlöse zu schaffen.


Reuters/DPA