Samstag, 29. September 2012

Der verdammte Herr W: Epilog

Es bleibt uns nur noch übrig, von den letzten Tagen bei Herrn W. zu berichten. Sie vergingen fast wie ein einziger. Die Zeit floss schnell  an mir vorbei.

Einige Tage vor meiner Abfahrt bekam Herr W. Besuch. Seine Schwester. Sie war sympathisch und mehr oder weniger von selbem Alter. Ich erinnere mich daran, dass ich sie, Herr W., seine Freundin und seine Schwester ich der Küche traf. Sie waren am Tisch gesessen, trinkend Tee.

Wir fangen an zu plaudern. Über dies und das. Überwiegend stellten Sie mir Fragen über Spanien und Zuhause. Sie fragten mich natürlich auch über meinen Aufenthalt in der Stadt und beim Institut. Ich antwortete wie immer. Ganz herzlich. Plötzlich fragte die Schwester über meinen Aufenthalt bei Herrn W.- Ich muss zugeben, dass ich lügte. Ich antwortete, alles war ok, aber... (es gibt immer ein Aber) ich hätte lieber in einem Hotel gelebt (das letzte ist total richtig, keine Lüge, aber).

Wichtig!!!

Ich hätte lieber, ohne Herrn W. oder eine andere Person, von Anfang an in einem Hotel gelebt!- Ich hatte leider keine Chance auszuwählen.

Die Schwester und die Freundin verstanden mich richtig. Das heisst, ich meinte nicht damit, dass ich lieber woanders gewesen wäre, infolge Herren W, aber Herr W., der bis zu diesem Moment schläfrig war, machte die Augen auf. Er ass ohne zu merken, wie wütend sein Gesicht war. Ich kann mich nicht vorstellen, was er gesagt hätte, wenn wir unter vier Augen gewesen wären. Aber er schwieg.

Ab diesem Tag sprach er kaum zu mir. Er redete nicht mehr ohne Ende, wie vorher, und gab nicht mehr an.

Hinten liessen wir die Tage, in denen er z. B mit anderen Kolleginnen von mir flirte, oder mir ganz stolz sein Heft mit tausenden anderen Gästen aus aller Welt zeigte.

Der letzte Tag begleitete er mich  bis zur Eingangstür. Eigentlich bis draussen. Wir frühstückten nicht zusammen. Er arbeitete in seinen dreckigen Garten.

Kurz spuckte er ein "Auf Wiedersehen!".- Beleidigt.-Gefühllos.

Ich guckte ihn und verabschiedete mich von ihm.

Vor dem Haus ging er ins Haus, an den gewohnten Garten. Der verdammte Herr W. war " Geschichte". Von Zeit zu Zeit guckte ich nach hinten. Ich dachte an den ersten Tag mit dem Rad und dem Koffer. Als ich das Haus vom verdammten Herrn W. verliess, wusste ich nicht, dass ich eine Hautinfektion wegen der Schmutzigkeit seines Hauses nach Hause mitbrachte.

Zum Glück ist heute alles vorbei.

Ende.

J. Luis García


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