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George Grosz |
Verdun, den 29.02.1916
Liebe Mutter,
ich weiß, dass du mich vermißt. Du musst die
schlechten Nachrichten nicht zuhören, die von dem Kriegsfront ankommen. Wir
haben einen neuen Kommandant namens Von
Strantz und die Sachen sind hier besser als gedacht. Mein Kollege Gustav Schmidt trat mit mir bei der 5. Armee und unser Kapitän Hermann Volpmann baut mich immer auf. Es schneit und es ist kalt
und ich erinnere mich an die Warm und das Essen vom lezten Weinachten zu Hause.
Jetzt sind wir im Douaumont und der
Donnerstag, nach zwei Tagen ohne schlafen, befahl uns unser Leutnant uns zu
bewegen. Die Kugeln pfiffen überall, aber übernatürlich verwundete mich keine.
Ich glaubte, dass mich ein Engel betreute, als viele von meinen Kameraden zum
Boden fielen, weil es in der Nähe ein französisches
Maschinengewehrt gab.
Plötzlich war ich allein im Niemandsland. Mein Gewehr
funktionerte nicht, weil es der Schlamm belegte, aber schnell fand ich einen
Graben, den wir vor einem Monat gelassen hatten. Bald kam ich in ihn herein. Es
began schon zu schneien. Die Kanonnen und die Gewehre läuteten nicht mehr,
momentan machte sich die Ruhe. Ich dachte, ,,Sterbe ich?”
Ich verliess die Gräben, zwischen dem Schnee konnte
ich den Schutzraumeingang sehen, in dem wir die Proviante hatten. Aber als ich
ankam, hörte ich ein fremdes Geräusch. ,,Weinte da etwa ein Kind?“ Ich rannte
nach dem Weinen. Als ich ankam, sah ich ein in eingewickelten weißen
Handtüchern Kind , als ob er das Christkind in der Krippe wäre. Für einen
kurzen Moment in diesem Krieg war ich froh. Ich fiel schluchzend auf die Knien.
Ich war müde und erinnerte mich an nichts.
,,Phillip, wir
müssen züruckgehen. Bist du jetzt eingeschlafen?” sagte Gustav. Ich suchte mit dem Blick den Platz, aber es gab nichts. Wir
kamen ohne einen Schuss zurück.
Ich schreibe bald,
Küsse,
Philipp.
Einige
Verwundete und Versprengte berichteten von infernalischen Zuständen
an der Front des Fort Douaumont, wo nur noch Verletzte und Tote im
Schlamm herumlägen. Nach einem gescheiterten Ausbruchsversuch der
kleinen Truppe um den immer noch lebenden Kommandanten erreichten die
Franzosen schließlich Douaumont und nahmen 28 überlebende Deutsche
in Gefangenschaft. Ein geplanter Gegenangriff der Deutschen wurde
wegen des immer stärker werdenden Engagements an der Somme
verworfen. (wikipedia).
Gepostet von Omar Campanalunga NI1-1
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